Zur Geschichte des Heims


Damals 1986 erreichte uns im Herbst das Schreiben eines Maklers mit dem Inhalt, dass die bis dahin bestehende Vereinbarung mit der Familie Kiep zur kostenlosen Nutzungsüberlassung eines Geländes im Philosophenweg keine Gültigkeit mehr habe. Wir hätten, da wir eine „Wertminderung“ darstellen würden, das Gelände bis zum Sommer des Folgejahres zu räumen.


Gerade hatten wir in den Herbstferien mit der Renovierung des Maulbeer- und des Blockhauses begonnen und nun standen wir, ohnehin im Laufe der Zeit auf einige wenige Mitglieder zusammengeschrumpft, vor einer schwer lösbaren Aufgabe.


Über den möglichen Verlust des „Kiepheims“ war zwar des öfteren nachgedacht worden, konkrete Folgen aber waren diesen Gedanken nie entsprungen, da sich eigentlich keine Alternative anbot und an einen echten Ersatz für das riesige Gelände mit eigener Streuobstwiese  und die beiden Gebäude auch nicht zu denken war.


Nun jedoch blieb uns keine Wahl, als uns nach einer anderen Bleibe umzusehen. Im Grunde hatten wir viel Glück...und eine Apfelweinkelter, die es uns leichter machte mit Herrn Geisel 1987 einen fünfjährigen Mietvertrag für das „Türmchen“ in der Eichenstraße abzuschließen. Im Erdgeschoss wurde ein Kelterraum eingerichtet und im Obergeschoss der Dachboden ausgebaut.


Für die wieder im Wachsen begriffenen Gruppen wurde es allerdings ziemlich eng in diesem gemütlichen aber doch sehr kleinen Haus. Außerdem waren wir es gewohnt uns fernab von Nachbarn ausleben zu können, was in der engen Kronberger Altstadt zwangsläufig zu Konflikten mit den Anwohnern führen musste.


Um die Gruppenarbeit nicht zu gefährden, verlegten wir zumindest die nächtlichen Feiern der Älteren in die ( inzwischen abgerissene ) Holzkohte auf dem Gelände des Fritz-Emmel-Hauses. Um diese auch für Gruppen nutzbar zu machen stand in der Folgezeit dann auch gleich ein weiterer Ausbau an.


Denn es hatte sich zweieinhalb Jahre nach dem Auszug immer noch keine dauerhafte Lösung des Problems ergeben. Von der Stadt wurden wir regelmäßig vertröstet, ein privater Gönner war nicht in Sicht und die Holzkohte allein keine tragfähige Basis für den Stamm.


Anfang 1991 aber kam wieder Bewegung in die Sache. Der neue Bürgermeister Kreß brachte im Magistrat die Verpachtung einer ehemaligen Obdachlosenunterkunft an unseren Eltern – und Fördererverein  durch. Nach Vertragsunterzeichnung und Schlüsselübergabe hatten wir also wieder alle Hände voll zu tun.


Denn es musste erst einmal  ein über den Rand voller Container mit Abfall vom Grundstück entsorgt werden, dann schloss die Stadt uns an die Kanalisation an, wurde der Keller ausgebaut, der Eingang nach hinten  und die Toilette nach vorne verlegt, Gruppenraum und Küche renoviert und eingerichtet, der vordere Hof eingefasst und eingeebnet, neue Treppen gebaut, eine Drainage um das Haus gegraben und vieles mehr getan bis zum Einweihungsfest am 30. Mai 1992.


Danach war erst einmal die Luft draußen, ein paar hatten Abitur gemacht, andere  waren mit dem Zivildienst fertig, einige hatten sich einfach verabschiedet und der Rest ging auf Sommerfahrt. Dann standen die Sammelwoche, das Stammeslager, die Lohnkelterei, der Weihnachtsmarkt und die anderen Herbst- und Winteraktivitäten an, sodass erst im nächsten Sommer baulich weitergearbeitet wurde.


Zu diesem Zeitpunkt war Aasi Funke mit einer halben Stelle Zivildienstleistender auf der Baustelle. Er schaufelte einen zweiten Keller frei, baute einen Schuppen für Geräte und zusammen mit der Baumannschaft noch einen Zweiten für Traktor, Anhänger und die Kelter. Außerdem wurde mit Erneuerung und Ausbau des alten Schuppens hinter dem Haus begonnen.


Mit dem Ende seiner Dienstzeit trat eine weitere Pause in der Renovierung des Heimes ein, bis im Sommer 1995 Thilo und Albi damit begannen, den hinteren Hof „umzugraben“. Nach dieser Aktion wurde der gesamte Hof gepflastert und aus dem überschüssigen Erdreich eine natursteingefasste Bühne und ein Lärmschutzwall errichtet. Außerdem wurde mit einem Rondell um die Feuertonne begonnen. Gleichzeitig erhielt der Schuppen einen neuen Dachstuhl, welcher im Folgejahr eingedeckt wurde.


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